In der Welt der RC-Helikopter spielt das Flybarless-System (FBL) eine entscheidende Rolle. Moderne Modellhubschrauber werden fast ausschließlich ohne Paddelstange (Flybar) gesteuert, wodurch sie auf ein FBL-System angewiesen sind, um stabil und präzise fliegen zu können. Nach reiflicher Überlegung und vielen positiven Berichten habe ich mich dazu entschieden, meine FBL-Systeme auf das MSH Brain 2 zu aktualisieren. In diesem Artikel möchte ich meine Beweggründe, Erfahrungen und Tipps rund um dieses Upgrade mit euch teilen.
Warum das Upgrade?
Nach Jahren mit meinen bisherigen FBL-Systemen wollte ich die Leistung meiner Helikopter weiter optimieren und das volle Potenzial moderner Technik nutzen. Das MSH Brain 2 bot hier gleich mehrere Funktionen, die für mich von Vorteil sind. Besonders überzeugt hat mich die fortgeschrittene Stabilisierungstechnologie und die Möglichkeit, das System präzise über die PC-Software einzustellen.
Ein großer Pluspunkt des MSH Brain 2 ist das umfangreiche Telemetriesystem. Damit lassen sich wichtige Daten wie Spannung, Temperatur und auch die Drehzahl des Rotors direkt auf die Fernsteuerung übertragen. Dies ermöglicht hilfreiche Echtzeit-Informationen über den Zustand des Modells und erhöht die Sicherheit im Flug erheblich, da potenzielle Probleme frühzeitig erkannt werden können. Bei vielen Fernsteuerungssystemen, einschließlich Spektrum, ist es zudem möglich, die Konfiguration des MSH Brain 2 über die Telemetrie direkt auf der Fernsteuerung vorzunehmen, was den Setup-Prozess noch komfortabler macht.
Einbau und Setup – Meine Erfahrungen
Der Einbau des MSH Brain 2 in meine Modelle verlief größtenteils reibungslos. Da das MSH Brain 2 etwas größer ist als das zuvor genutzte Microbeast Ultra, musste ich die Kabelverlegung anpassen. Durch das zusätzliche Platzbedürfnis war eine sorgfältige Verlegung notwendig, um sicherzustellen, dass alle Verbindungen sicher und ordentlich angebracht sind. Für das Setup habe ich die PC-Software verwendet, die besonders übersichtlich ist und eine Vielzahl an Anpassungsmöglichkeiten bietet.
Beim Setup kann man verschiedene Flugmodi voreinstellen, sodass ich je nach Bedarf zwischen Anfänger-, Sport- und 3D-Modus wechseln kann. Hier ein Tipp: Kalibriert das System gründlich und testet es zunächst auf dem Boden, um sicherzustellen, dass alle Einstellungen korrekt sind, bevor ihr euren ersten Flug macht. Für Anfänger im Bereich FBL-Setup empfehle ich, die umfangreiche Online-Dokumentation des MSH Brain 2 zu nutzen – diese enthält wertvolle Anleitungen.
Flugverhalten und Unterschiede
Im Flug zeigt das MSH Brain 2 seine Stärken. Die Stabilität und Reaktionsfreudigkeit sind beeindruckend, und ich konnte sofort eine Verbesserung im Vergleich zu meinen bisherigen FBL-Systemen feststellen. Besonders im 3D-Flug überzeugt das System mit hoher Präzision, was mir die Kontrolle in extremen Fluglagen erleichtert. Aber auch im Sport- und Anfängermodus ist das System sehr gut ausbalanciert und gibt auch weniger erfahrenen Piloten ein sicheres Gefühl.
Ein weiterer Vorteil des MSH Brain 2 ist die Möglichkeit, die Empfindlichkeit der Steuerung anzupassen. Wer gerne ruhig und stabil fliegt, kann das System etwas weicher einstellen, während für aggressive Manöver die Reaktionszeit erhöht werden kann.
Fazit und Empfehlungen
Nach einigen Flügen bin ich überzeugt, dass das MSH Brain 2 eine ausgezeichnete Wahl für Piloten ist, die Wert auf eine feine Steuerung und fortschrittliche Technologie legen. Der Einbau ist recht unkompliziert, die Software bietet viele Einstellungsmöglichkeiten, und das Flugverhalten ist in allen Modi hervorragend. Für Piloten, die das nächste Level erreichen möchten – ob im 3D-Flug oder für stabilen Rundflug – ist dieses System eine klare Empfehlung.
Wenn ihr also ein Upgrade plant, lohnt sich ein Blick auf das MSH Brain 2. Mit ein wenig Zeit für das Setup und die Kalibrierung könnt ihr die Fähigkeiten eurer Modelle deutlich verbessern und so ein noch intensiveres Flugerlebnis genießen.
Hallo Martin,
ich bin durch Zufall auf deine Seite hier gestoßen und möchte gerne wissen, warum du vom Microbeast Ultra auf das MSH Brain2 gewechselt hast? Ich baue gerade einen Goosky RS4 Venom und überlege mir, entweder das Microbeasrt Ultra oder das MSH Brain2 zu kaufen. Kannst du mir ein paar Tipps / Erfahrungen mitteilen? Danke und Gruß, Markus.
Hallo Markus,
schön, dass du den Weg hierher gefunden hast! Ich versuche mal, meine Entscheidung zu erklären:
Der erste Grund ist das Fluggefühl nach dem Grundsetup. Persönlich finde ich, dass sich der Heli mit dem Brain einfach besser anfühlt. Da ich nicht besonders gut im Feintuning von FBL-Systemen bin, ist das für mich ein entscheidender Punkt – auch wenn das natürlich sehr individuell ist.
Der zweite Grund war mein Problem mit dem Omphobby M4 und dem Microbeast. Der Entwickler des Omphobby M4 hat ein sehr hilfreiches Setup-Sheet für das Brain 2 veröffentlicht:
Setup mit Radiomaster, EdgeTX und Omphobby M4.
Auch für den RS4 findet man auf YouTube direkt nützliche Anleitungen.
Der dritte Grund ist meine Nutzung von ExpressLRS. Hier funktioniert die Telemetrie mit dem Brain deutlich besser. Zwar hat der Entwickler des Microbeast mir geholfen und sogar eine Beta-Version (5.9.10) zum Download angeboten, die auch funktioniert – allerdings nicht so komfortabel wie beim Brain.
Das Highlight für mich ist das LUA-Skript, mit dem man das komplette Setup direkt an der Fernsteuerung machen kann. Das ist einfach eine ganz andere Liga!
Viele Grüße
Martin